Beiträge von Cali

    Erstmal Respekt, dass Du hier über Deinen Schatten gesprungen bist. :thumbup:


    Ich bin die Tage auch mal wieder öfter mit einem Auge auf dem HA gefahren. Zu diesem Warmstart-Modus kann ich nichts Neues sagen, ich hatte einfach keinen drin, in dem er das gemacht hat.

    Aber mir ist etwas zum Thema PF-Regeneration aufgefallen. Ich habe das nachher mal im Hybrid Reporter rausgesucht.


    Ich war mit ca. 85 km/h unterwegs, als ich etwas langsamer wurde, weil eine Kurve kam, Nicht komplett runter vom Gas, da es leicht bergauf ging. Da ist mir aufgefallen, dass er konstant mit 1.000 U/m gedreht hat. Ein Blick auf den HA hat mich dann überrascht. In dem Leistungsbalken des Verbrenners, indem immer seine Momentanleistung in kW angezeigt wird, stand plötzlich ein Minuswert: -1,8 kW. :huh:

    Das kann ja nur bedeuten, dass in diesem Moment der Motor geschleppt wurde. Bei einem Nicht-HSD würde man wohl Schubabschaltung sagen, aber die gibt es ja bei uns fast nie, weil nicht nötig, wenn man ihn auch gleich abschalten und abkuppeln kann.


    Hier das Diagramm mit den Geschwindigkeiten. Der Moment ist mit Pfeil markiert:

    HA_Geschwindigkeit.jpg


    Auf dem nächsten sieht man die Drehzahl von 1.000:

    HA_Drehzahlen.jpg


    Und hier jetzt die Drehmomente:

    HA_Drehmoment.jpg

    Wie gesagt, auf dem Display wurden da -1,8 kW beim Verbrenner angezeigt.


    Auf dem nächsten Diagramm mit der Energieverteilung kann man es etwas besser ablesen. Die Skala links steht für km/h (blaue Kurve) und kW (rote und grüne Kurve):

    HA_Energieverteilung.jpg


    Die rote Kurve zu dem Zeitpunkt zeigt ungefähr die -1,8 kW, die ich abgelesen hatte. Die grüne Kurve zeigt, dass gleichzeitig etwa 6 kW aus der Batterie entnommen wurden, was im Prinzip bestätigt, dass ich noch leicht auf dem Gaspedal stand und etwas Leistung auch an die Räder ging.


    Vermutung: Wäre ich komplett vom Gas gegangen, hätte er natürlich schneller Geschwindigkeit verloren, und vielleicht hätte der Computer den Moment als nicht so günstig für eine Regeneration angesehen und stattdessen lieber rekuperiert.

    Wer hat hier noch mal behauptet, dass man einen höheren EcoScore beim Beschleunigen hat, wenn man stark Gas gibt?


    Dem kann ich nun zustimmen. Habe es heute ein paar mal gemacht und stets über 95 Punkte dafür bekommen.

    Meintest Du das hier?

    Aber interessant fand ich die Bewertungen für das Anfahren. Wenn ich zügig angefahren bis, auch etwa bis zum rechten Rand des Eco-Bereichs, gab´s fast volle Punktzahl dafür. Also 5 von 5 Balken und immer so um die 97 Punkte. Fahre ich dagegen provokant langsam an, bisschen mehr als Standgas, quittiert das der Corolla mit 82 bis 85 Punkten und 4 Balken.

    Gurke hat ja geschrieben, dass das schon öfter geschrieben wurde. Das ging wohl an mir vorbei, oder ich hab´s vergessen.


    Ich meinte damit auch gar nicht, dass auf einmal der Eco-Score wieder aussagekräftiger geworden wäre. Aber hier geht es um das reine Anfahren, also den Zeitraum bis zum Erreichen der anvisierten "Reise-Geschwindigkeit". Und da hat Toyota offensichtlich ins Bewertungssystem einprogrammiert, dass nicht zu zaghaftes Beschleunigen im zweiten Eco-Bereich mehr Punkte gibt, als ganz langsam im ersten Eco-Bereich.

    Warum haben sie das gemacht? Die Antwort liegt eigentlich nahe.

    bezüglich Wandlungsverluste: Zeigt die Tabelle ja, dass sie sehr gering sind. Bei ca, 25km/h wird schon der niedrigste Verbrauch erzielt. Ein konventioneller Verbrenner hat diesen, bei frühestens 60km/h. Also bei mehr als das doppelte der abgerufenen Leistung.

    Der Zusammenhang zwischen Beschleunigung und dafür benötigte Leistung ist derselbe wie zwischen Geschwindigkeit und dafür benötigte Leistung.

    Ich kann irgenwie nicht so viele Antworten aus der Tabelle rauslesen wie Du.

    Für mich bestätigt die Tabelle wie gesagt nur, dass der HSD effizient ist. Im Prinzip sagt die Tabelle nicht mehr aus, als die WLTP-Werte des Herstellers. Da hat ein Toyota-HSD seine niedrigsten Verbräuche innerorts, ein reiner Verbrenner außerorts. Und innerorts hat man halt eine Durchschnittsgeschwindikeit von etwa 25 km/h, außerorts vielleicht 70.


    Da bei einem Nicht-HSD der Verbrenner immer die Leistung zum Antrieb der Räder bringen muss, ist er in dem Bereich konstant unter 50 km/h natürlich hoffnungslos unterlegen.


    Es geht doch auch immer um eine ganze Fahrt inklusive der an die Beschleunigung anschließenden Gleitphasen, nicht um einen einzigen Beschleunigungsvorgang. Was kommt am Ende als Gesamtverbrauch raus, wenn ich immer zügig beschleunige im Vergleich zum ganz langsamen Anrollen? Vorausgesetzt natürlich, die Zielgeschwindigkeit wird nach dem Beschleunigen auch gehalten. Auf eine rote Ampel zu beschleunigen ist damit nicht gemeint.

    BTW: In dem Zusammenhang müsste man konsequenterweise auch darauf achten, dass am Ende dieselbe Durchschnittsgeschwindigkeit rauskommt. Denn mit niedrigerem Schnitt verbraucht man sowieso weniger, hattest Du ja auch mal geschrieben. Das heißt, beim Versuch mit langsamem Anfahren müsste am Ende schneller gefahren werden, um das wieder aufzuholen. Das macht dann bei einer 5 km Landstraßenfahrt vielleicht nur 1 km/h aus, bei kürzeren Abschnitten mehr.

    Naja, du hast ja die Meinung, dass es sich bei unserem HSD genauso verhält wie bei einem normalen Verbrenner!?

    Nein, das wäre ja schon wieder viel zu einfach gedacht. Nur in die andere Richtung. :S


    Du wiederholst immer nur das Wort Lastpunktverschiebung, und damit ist für Dich die Sache gegessen. Wie der Stein der Weisen, und Wandlungsverluste gibt es nicht. A ist damit nicht der Verbrenner immer nur im effizienten Bereich unterwegs (auch wenn das da nie erreichbare Fernziel ist), und B ist es wie geschrieben immer auch situationsabhängig, hängt also von dem weiteren Verlauf der Fahrt ab.

    Der Hybrid verringert die Nachteile eines reinen Verbrenners, er eliminiert sie aber nicht vollständig. Im HA beobachte ich eigentlich die meiste Zeit, dass der Leistungsbalken des Verbrenners gerade rot dargestellt wird, er also ineffizient läuft.

    Du kannst natürlich glauben was du möchtest, aber irgendeine physikalisch/technische Erläuterung sollte dazu langsam auch mal kommen.

    ?(

    Ich habe ja selbst irgendwo hier mal geschrieben, dass ich es für möglich halte, dass es etwas mit der Abgasbehandlung zu tun hat. Der Flammenwerfer-Modus ist ja auch für diesen Zweck. Aber die Reinigung oder Regeneration des Partikelfilters ist ein Vorgang, der nur in größeren Abständen nötig ist. Der hier im Forum beschriebene Ford Focus etwa fordert den Fahrer nur alle paar Wochen auf, auf die Autobahn zu fahren, wenn er es sonst nicht gemacht hat.


    Es wird also bedarfsabhängig gemacht. Sprich, der Filter wird nur gereinigt, wenn es nötig ist. Nicht auf Verdacht.


    Hältst Du, @Corolla GT86 es für möglich, dass Toyota gesagt hat, wir verzichten auf die Prüfung, ob es wirklich nötig ist? Wir machen das bei jedem Warmstart. Dass wir dadurch dann bei dem einen oder anderen den Verbrauch erhöhen und damit auch die Emissionen, nehmen wir in Kauf?


    Ich habe hier ja mal den Idle-Check als Hypothese reingeworfen. Ich bin noch nicht ganz weg von den Hybrid-Stages. Das ganze Durchlaufen der Stages bei einem Kaltstart scheint ja ein ziemlich komplexer Prozess zu sein. Dauert jedenfalls ziemlich lange.


    Ich kenne nur die eine Dokumentation der Hybrid-Stages aus dem Priuswiki, die das auf priuschat.com gepostete englische Gedächtnisprotokoll eines japanischen Beitrags ins Deutsche übersetzt :huh: und ergänzt haben: https://www.priuswiki.de/index.php?title=Hybrid-Stages


    Ich finde den englischen Text verständlicher, denn der deutschen Übersetzung kann man nicht blind vertrauen. Beispiel:

    "At a stoplight, in S2, the ICE will stop immediately and fairly smoothly."

    "Hält man den Wagen an, geht der ICE sofort aus - und sehr leise." ?(


    S1 heizt den Kat auf, S2 den Motor.

    S3 versucht, S4 zu erreichen.


    Zitat: "Vermutlich nutzt der Bordcomputer den S3-Modus, um den Wärmespeicher (Thermoskanne) maximal aufzuladen. Der eventuelle Mehrverbrauch durch den S3-Modus würde dann durch eine kürzere Warmlaufphase beim nächsten Mal kompensiert. Mit etwas Glück fällt die S3-Phase in eine Strecke, in der ohnehin Leistung benötigt wird, so dass man diese Phase gar nicht bemerkt."


    Das Schaubild sagt:

    Ist der Kat bei einem Start kalt, beginnt der HSD wieder in S1. Ist der Kat noch warm genug, aber das Kühlwasser unter 66° C, beginnt er mit S2. Ist das Kühlwasser noch wärmer, beginnt er sofort in S4.


    Das gilt alles für einen älteren Prius, weiß gerade nicht, welche HSD-Generation.


    Aber könnte es nicht sein, dass es damit etwas zu tun hat? Dass er also versucht, den Motor auf Temperatur zu bringen?

    Vielleicht passt ja auch der von Dir erwähnte Zündzeitpunkt dazu. Weiß nicht, damit kenne ich mich nicht aus. Ich dachte eigentlich auch, dass ein mageres Gemisch heißer verbrennt. Aber egal, muss ja auch nicht unbedingt mit dem Zündzeitpunkt zusammenhängen.


    Mir scheint es gut denkbar, dass es mit den Emissionen zu tun hat. Sei es durch Spritsparen oder durch saubere Verbrennung und/oder Abgasnachbehandlung Emissionen (Gase, Feinstaub) verringern. Vielleicht war auch nur der Verbrauch der Hauptgrund, und die geringeren Emissionen ein schöner Nebeneffekt.

    Aber weiterhin denke ich, dass zu viel dagegen spricht, dass es hier um eine zyklische Partikelfilter-Reinigung/-Regeneration geht.

    Bei einer Ampel, die bei grün nur eine Handvoll Autos durchlässt, fahre ich natürlich auch immer zügig drüber, wenn noch andere hinter mir sind. Das sollte in meinen Augen eine Selbstverständlichkeit sein. Zügig heißt in dem Fall dann auch mal über dem Eco-Bereich.

    Generell mache ich die ganzen Spritspar-Fahrweisen nur, wenn es die Situation zulässt, und wenn ich selbst gerade Muße dazu habe. Zum Beispiel würde ich auf einer zweispurigen Autobahn niemals auf die Idee kommen, einen Lkw mit 95 zu überholen, wenn hinter mir Verkehr ist. Ich würde auch nicht auf einer Landstraße, wo 100 erlaubt und problemlos möglich sind, mit 70 rumgurken, wenn Verkehr ist.

    Das Prinzip der gegenseitigen Rücksichtnahme gilt ja nicht nur auf dem Supermarkt-Parkplatz oder beim Nichterzwingen der Vorfahrt.


    Es gibt hier eine Straße innerorts, die ich oft fahre mit vielen Ampeln alle paar Hundert Meter. Topfeben, zweispurig (in eine Richtung) und ziemlich geradeaus, also mit Blick auf die nächste und übernächste Ampel. Grüne Welle wurde an zwei Ampeln abgeschafft, was auch immer sich die Verkehrsplaner dabei gedacht haben.

    Wenn ich also an einer Ampel stehe, und ich weiß, dass die nächste wahrscheinlich rot sein wird, wenn ich ankomme, beschleunige ich erst gar nicht auf 50. Denn dann könnte ich gar nicht mit 50 weiterrollen, sondern müsste sofort wieder verzögern. Wäre unsinnig. Also rolle ich da wirklich langsam elektrisch los bis auf Tempo 30 bis 40 und dann in dem Tempo weiter auf die rote Ampel zu. Manchmal habe ich Glück, und sie springt dabei schon auf grün um (scheinbar wird das vom Verkehr von der Einmündung beeinflusst). Dann stehen die, die gerade links an mir vorbeigespurtet sind, noch kräftig auf der Bremse, während ich rechts an ihnen mit 40 vorbeirolle und gerade auf 50 beschleunige.

    Anders bei der nächsten Ampel. Wenn ich da mal stehe, weiß ich, dass danach grüne Welle ist. Dann beschleunige ich meistens flott mit Verbrenner auf gut 50, lupfe den Gasfuß und gleite dann elektrisch weiter.


    Sowas geht natürlich nur, wenn man die Ampelschaltungen gut kennt. Auf dieser Straße passiert es mir auch fast nie, dass an der Ampel der Motor anspringt. Davor gibt es nämlich eine Strecke, auf der man elektrisch fahren könnte, wenn man wollte. Mache ich aber nicht, um Akku für diese Straße zu sparen.


    Schnarchnasen kann man also nicht automatisch mit Spritsparern gleichsetzen oder umgekehrt. Stimmt vielleicht manchmal, aber nur manchmal.


    Thema effizient beschleunigen: Ich glaube, dieses flott mit Verbrenner auf gut 50 in der oben beschriebenen Situation, um dann den Gasfuß zu lupfen, ist effizient. Würde ich rein elektrisch bis auf gut 50 beschleunigen, wäre die anschließende rein elektrische Gleitphase viel kürzer.

    Das ist aber bestimmt nicht in allen Situationen effizient, sondern nur, wenn man die Akkuladung danach noch braucht. Ist es die letzte Ampel vor dem Ortsausgang, würde ich auch versuchen, rein elektrisch loszufahren und dann den Verbrenner bei höherem Tempo einspringen zu lassen.

    Oh, dann war das schon wieder ein Missverständnis. Sorry. Mitlachen wäre mir jetzt nicht in den Sinn gekommen, denn mein Beitrag war überhaupt nicht lustig gemeint. Egal, genug für heute. Zwei Missverständnisse reichen ja. ;)

    Und ja, stimmt. Anstrengend ist das manchmal, geht mir auch so.


    Aber weisste, was ich wirklich lustig finde? Ich habe jetzt scheinbar auch einen Manamana, nur bei mir heißt er Atlan. ^^ :P