Anfällige Starterbatterie beim Corolla

  • Nichts und niemand "zwingt" Toyota dazu statt der 52 Ah Batterie, eine 45 Ah Batterie als Erstausstattung ein zu bauen :cursing:

    Toyota hat bei der Starterbatterie wirtschaftlich gerechnet – das bestreitet niemand. Die 45-Ah-Batterie statt einer 52-Ah-Version ist ein klassisches Beispiel dafür, wo bei hohen Stückzahlen jeder eingesparte Euro zählt. Leider ist die OEM-Varta-Qualität auch nicht gerade herausragend, was das Problem zusätzlich verstärkt.

    Und genau das meine ich - Toyota spielt ein Spiel, was irgendwann nach hinten losgehen kann - spätestens wenn die Elektromobilität doch noch irgendwann flächendeckend in Deutschland Einzug hält (ob ich das noch erleben darf ;) ) und Mitbewerber wie BYD die Preise (staatlich subventioniert und gesichert durch eigene Batterien) drastisch unter Druck setzen wird. Wenn ich dann einen BYD 20 % günstiger als einen Toyota kriegen kann, hält mich nur noch mein Vertrauen auf die Toyota Qualität - aber wenn dieses Vertrauen weg ist, warum sollte ich dann für Toyota mehr zahlen.....

    Trotzdem sollte man die wirtschaftlichen Hintergründe im größeren Zusammenhang sehen.

    Glaubst du wirklich, dass Deutschland oder die EU den Automarkt einfach kampflos an die chinesischen Hersteller abgibt? Dahinter hängen hunderttausende Arbeitsplätze bei BMW, Mercedes, VW und den ganzen Zulieferern. Wenn chinesische Hersteller wie BYD oder SAIC zu stark werden, wird die Politik reagieren – etwa über Importzölle auf Hochvolt-Batterien oder gezielte Rohstoffabgaben.

    Sobald ein Hersteller wie BYD hier eigene Werke aufbaut, verschiebt sich die Situation wieder, weil dann neue Zölle oder Auflagen für importierte Rohstoffe greifen. Das System gleicht sich immer wieder an – langfristig wird also kein Hersteller in Europa einfach den Markt dominieren können, nur weil er günstiger ist.

    Toyota kalkuliert sehr genau, und manchmal wirken solche Entscheidungen – wie bei der 12V-Batterie – kurzfristig unverständlich. Aber sie sind Teil eines größeren wirtschaftlichen Rahmens. Toyota wird sich den Markt nicht leichtfertig kaputtmachen, das Unternehmen denkt traditionell langfristig und konservativ.


    Außerdem darf man nicht vergessen: Toyota ist ein globaler Hersteller.

    Das Unternehmen baut Fahrzeuge für alle Märkte – auch für Regionen, in denen eine HV- oder Ladeinfrastruktur noch Jahrzehnte entfernt ist. In vielen Ländern Afrikas, Asiens oder Südamerikas werden fossile Brennstoffe auf absehbare Zeit weiterhin dominieren, und genau dort spielt Toyotas Fokus auf robuste, effiziente Hybrid- und Verbrennertechnologie seine Stärken aus.

    Toyota verfolgt also eine Strategie, die weltweit funktioniert – nicht nur auf den europäischen oder japanischen Markt zugeschnitten ist.

    Toyota kalkuliert sehr genau, und manchmal wirken solche Entscheidungen – wie bei der 12V-Batterie – kurzfristig unverständlich. Aber sie sind Teil eines größeren wirtschaftlichen und globalen Rahmens. Toyota denkt traditionell langfristig, technologisch konservativ und marktorientiert – das hat sie über Jahrzehnte hinweg stark gemacht.

  • Naja, für einen weltweit agierenden Konzern wie Toyota steht Deutschland als Markt sicher nicht an erster Stelle. Wenn da ein paar Autos weniger verkauft werden würde das kaum auffallen im Vergleich zum Rest der Welt.


    Wenn man dann noch überlegt, wie viele Toyotafahrer nicht in irgendwelchen Foren unterwegs sind und vom Umfang solcher Ausfälle nichts wissen, dann braucht sich Toyota keine Sorgen zu machen.

    Mit Punkt 1 hast du natürlich recht (Deutschland hat tatsächlich einen sehr kleinen Anteil am weltweiten Toyota Autoumsatz) und auch wenn die negativen Bericht schon über kleine Foren hinausgehen (auch ADAC/Auto Motor Sport usw berichten über die Batterie Probleme) so bin ich mit dir einig, dass "Toyota da nicht nervös wird/werden muss" - schade finde ich es trotzdem, denn ich finde Toyota hat so etwas doch eigentlich gar nicht nötig. Denn gerade weil der Verkaufsanteil in D im weltweiten Vergleich so niedrig ist, dürfte es für die Gesamtkalkulation doch eher irrelevant sein, wann sich hier bei uns mit den wenigen billigeren Batterien einsparen lässt, wobei ich allerdings nicht weiß, ob das nur bei uns so ist - oder weltweit die Corollas dieses Batterie Problem haben können .....

  • Toyota hat bei der Starterbatterie wirtschaftlich gerechnet – das bestreitet niemand. Die 45-Ah-Batterie statt einer 52-Ah-Version ist ein klassisches Beispiel dafür, wo bei hohen Stückzahlen jeder eingesparte Euro zählt. Leider ist die OEM-Varta-Qualität auch nicht gerade herausragend, was das Problem zusätzlich verstärkt.

    Trotzdem sollte man die wirtschaftlichen Hintergründe im größeren Zusammenhang sehen.

    Glaubst du wirklich, dass Deutschland oder die EU den Automarkt einfach kampflos an die chinesischen Hersteller abgibt? Dahinter hängen hunderttausende Arbeitsplätze bei BMW, Mercedes, VW und den ganzen Zulieferern. Wenn chinesische Hersteller wie BYD oder SAIC zu stark werden, wird die Politik reagieren – etwa über Importzölle auf Hochvolt-Batterien oder gezielte Rohstoffabgaben.

    Sobald ein Hersteller wie BYD hier eigene Werke aufbaut, verschiebt sich die Situation wieder, weil dann neue Zölle oder Auflagen für importierte Rohstoffe greifen. Das System gleicht sich immer wieder an – langfristig wird also kein Hersteller in Europa einfach den Markt dominieren können, nur weil er günstiger ist.

    Der Absatz unserer Autos in die EU bringt uns keinen Wohlstand, dank Euro ist/war der Absatz in die EU-Defizitländer selber finanziert, Stichwort Target2.

    Man braucht beim Export/Handeln immer einen Partner, der seinen Importüberschuss durch einen Exportüberschuss wieder gutmachen kann. Dafür braucht er Produkte, die sein Gegenüber haben will und selber nicht mit diesen Eigenschaften hinbekommt.

    Das ist bei den meisten Euroländern gegenüber Deutschland nicht der Fall gewesen.

    Oder Produkte hat, die das Nicht-Euro-Ausland nachfragt und so die Außenwertstabilität des Euros auf dem Devisenmarkt gewährleistet. Beides nicht der Fall gewesen, es blieben meist nur bisschen Tourismus und paar Lebensmittel als Tausch über.

    Gleiches gilt auch für den Handel außerhalb der EU. Wenn man selber Standortnachteile hat und damit schlechter/teurer als der Rest produziert, kann man zwar durch künstliche Verteuerung der Konkurrenz seinen Binnenmarkt schützen, nur das bringt nix, wenn immer mehr Konsumenten in der EU Kaufkraftverlust erleiden und sich damit keine überteuerten Autos generell mehr leisten können. Und die Kaufkraft schwindet ja, weil Deutschland als die Zugmaschine des Euros immer mehr ausfällt, da immer weniger deutsche Autos und Maschinen ins Nicht-Euro-Ausland exportiert werden aufgrund schwächelnder Attraktivität bzw. die erzielbare Marge abstürzt.

    Bei den USA ist der Fall bisschen anders, die sind die militärisch stärkste Großmacht und haben ihren Dollar als Nochweltwährung.

    Nochmals zum Thema:

    Die Mutlu-Batterie soll wohl noch schlechter als die OEM-Varta sein.

  • Nur mal so für die Rubrik "Auch das gibts":


    Ich fahre meinen Corolla TS Lounge FL nun seit ca. 2 Jahren und das ohne Probleme und bin mit dem Fahrzeug überaus zufrieden! ;)

    Corolla 2,0 Touring Sport Lounge FL 11/23

  • ...langfristig wird also kein Hersteller in Europa einfach den Markt dominieren können...

    Ich habe bewußt nur diesen kleinen Abschnitt zitiert, weil ich mit nahezu dem gesamten Rest deiner Ausführungen d´accord gehe.... :thumbup:


    Aber das Beispiel Tesla hat ja sehr eindrücklich gezeigt, wie aus einem einstmals belächeltem, winzigem Unternehmen innerhalb relativ weniger Jahre ein Riese werden konnte - und BYD ist bereit jetzt sehr groß, hat einfach ein paar gravierende Pluspunkte auf seiner Seite ,wie extrem finanzkräftige Subventionierungsmöglichkeiten durch den chin. Staat, eigene Autofrachter, demnächst große eigene Fabriken in Europa, eine Wertschöpfungskette wie sie es nur ganz wenige Mitbewerber haben (hierbei ganz speziell die eigenen Batterien) und - last but not least - zunehmend rückläufige Umsätze im Heimatland, was eine große Expansion auf den europäischen Markt mit allen Mitteln (auch mit "Dumpingpreisen) wahrscheinlich erscheinen lässt. Aber in Punkto Qualität glaube ich eher, dass sie sich im Vergleich zu Toyota erst mal noch schwer tun werden, aber die Chinesen sind hartnäckig und lernfähig - wir werden sehen.


    Aber um mal wieder zum Thema zu kommen, stelle ich hier ein aktuelles Bild der neuen 52 Ah Batterie rein :


    IMG_2161.jpg


    ..und frage euch mal, was davon (Freitag voll geladen worden, danach nicht gefahren) zu halten ist ?


    Ich denke ja im ersten Moment, es sieht gut aus "Good charging" aber ich sehe auch eine Wert von 12,23 V - und lese gleichzeitig so etwas hier :


    "Dauerhaft niedriger Ladezustand schadet der Batterie

    Bei einer intakten Autobatterie beträgt die Spannung im voll geladenen Zustand um die 12,8 Volt. Werte zwischen 12,4 und 12,8 Volt gelten noch als ausreichend/normal."


    Wie paßt das zusammen - oder bringe ich da was durcheinander ?

  • Wie hast du gemessen? Du bist zum Auto gegangen, es hat sich per Keyless entsperrt. Dann wurde die Motorhaube aufgemacht und gemessen.

    Beschreibe den Vorgang, damit ein akkurates Ergebnis erzielt werden kann. Die Batterie sollte einige Stunden unbelastet sein.

    Sollte die Messung in einem unbelasteten Zustand erfolgt sein, dann ist diese nicht voll geladen.