So schlagartig wird der Auspuff nicht warm.
Noch mal kurz zum Verbrenner: Unsere Kraftstoffe bestehen aus Kohlenwasserstoffen, die im Idealfall zu reinem Wasser und reinem CO2 verbrennen. Dazu saugt der Motor Umgebungsluft an, die ihrerseits ebenfalls eine gewisse Menge (unsichtbaren!) Wasserdampf enthält.
Die warmen Abgase gelangen in den kalten Auspuff, die maximale absolute sinkt mit fallender Temperatur und bei über 100 % relativer Luftfeuchtigkeit kondensiert der Wasserdampf im Inneren des Auspuffs. Manche Schalldämpfer sind so ungünstig konstruiert, dass sich in ihnen dieses Kondenswasser sehr gut sammelt und erst bei entsprechend großen Volumenströmen (also Vollgas) ausgestoßen werden. Bei anderen Kurzstreckenfahrern sieht man auch regelmäßig speziell im Winter, wie sie am Endrohr tropfen.
Dank des EHR-Systems sind die Endschalldämpfer beim 2.0er tendenziell kühl, sodass dieses überschüssige Wasser kaum "verkochen" kann.
Ich hatte bei einer Abgasuntersuchung mal das Phänomen, dass mein Messgerät über eine zu geringe Durchflussmenge geklagt hatte und sich abschaltete. Das passiert normalerweise, wenn man wörtlich auf dem Schlauch steht. War da aber nicht der Fall. Die Ursache war, dass die Messsondenspitze im Endschalldämpfer im Wasser steckte.
Drei kräftige Gasstöße später war eine fette Pfütze hinter dem Auto und ich konnte meine Messung erneut starten